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PALZIMMO
DER RATGEBER FÜR INVESTOREN

Steueroptimierung bei Immobilieninvestitionen mit einem Nutzungsdauergutachten

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Eine der effektivsten Möglichkeiten, bei Immobilien-Investitionen Steuern zu optimieren, ist die Nutzung eines sogenannten Nutzungsdauergutachtens. Dieses Gutachten kann dazu führen, dass sich die Abschreibungsdauer Ihrer Immobilie verkürzt, was zu einer deutlich höheren jährlichen Abschreibung und somit zu einer sofortigen Steuerminderung führt. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was ein Nutzungsdauergutachten ist, wie es Ihnen steuerliche Vorteile bietet und wie Sie es in der Praxis anwenden können.

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1. Was ist ein Nutzungsdauergutachten?

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Ein Nutzungsdauergutachten bewertet die voraussichtliche Restnutzungsdauer eines Gebäudes. Normalerweise erfolgt die steuerliche Abschreibung von Immobilien in Deutschland auf der Grundlage einer festgelegten Nutzungsdauer:

  • 50 Jahre (2% jährliche Abschreibung) bei Wohnimmobilien

  • 33,3 Jahre (3% jährliche Abschreibung) bei Gewerbeimmobilien

Ein verkürztes Nutzungsdauergutachten kann jedoch dazu führen, dass eine kürzere Abschreibungsdauer angesetzt wird. Das bedeutet, dass Sie jährlich mehr Abschreibungen geltend machen können, was Ihre steuerliche Belastung reduziert und den Cashflow Ihrer Investition erhöht.

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2. Steuerliche Vorteile eines Nutzungsdauergutachtens

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Das Ziel eines Nutzungsdauergutachtens ist es, die Abschreibungsdauer der Immobilie zu verkürzen, indem ein Sachverständiger die verbleibende Nutzungsdauer des Gebäudes ermittelt. Diese Restnutzungsdauer kann wesentlich kürzer sein als die vom Gesetzgeber festgelegten Standardzeiten. Für den Investor bringt das folgende Vorteile:

  • Höhere Abschreibungen: Wenn die Nutzungsdauer verkürzt wird, erhöht sich der Abschreibungsbetrag pro Jahr. Dies senkt das zu versteuernde Einkommen aus der Immobilie.

  • Schnellere Steuervorteile: Höhere Abschreibungen in den ersten Jahren nach dem Kauf wirken sich unmittelbar auf die Steuerlast aus und erhöhen den Nettogewinn der Immobilie.

  • Langfristige Steueroptimierung: Durch eine genaue Analyse der Restnutzungsdauer können Sie langfristig höhere Steuervorteile genießen, ohne dass die Immobilie übermäßig lange abgeschrieben werden muss.

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3. Wann lohnt sich ein Nutzungsdauergutachten?

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Ein Nutzungsdauergutachten lohnt sich vor allem in den folgenden Fällen:

  • Ältere Gebäude: Bei älteren Gebäuden ist die tatsächliche Restnutzungsdauer oft deutlich kürzer als die gesetzlichen Vorgaben. Ein Gutachten kann dies bestätigen und so eine schnellere Abschreibung ermöglichen.

  • Sanierungsobjekte: Wenn Sie eine Immobilie kaufen, die stark renovierungsbedürftig ist, können Sie die verbleibende Nutzungsdauer ermitteln lassen. Diese kann nach einer Sanierung trotzdem kürzer sein, als der Standardansatz von 50 Jahren.

  • Gewerbeimmobilien: Für Gewerbeimmobilien, die einem höheren Verschleiß ausgesetzt sind, ist die Standardnutzungsdauer von 33,3 Jahren oft zu lang. Hier kann ein Gutachten zu einer erheblichen Verkürzung und somit höheren Abschreibung führen.

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4. Wie funktioniert ein Nutzungsdauergutachten?

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Ein zertifizierter Sachverständiger erstellt das Gutachten. Dieser prüft das Gebäude auf Grundlage mehrerer Faktoren, darunter:

  • Bauzustand: Der allgemeine Zustand des Gebäudes, einschließlich der Bausubstanz und der verwendeten Baumaterialien.

  • Technische Ausstattung: Der Zustand und die Aktualität der technischen Installationen wie Heizung, Elektrik und Sanitäranlagen.

  • Renovierungsmaßnahmen: Wurden bereits Modernisierungsarbeiten durchgeführt oder sind solche geplant? Der Umfang und die Qualität der Maßnahmen spielen eine Rolle bei der Bewertung.

  • Wirtschaftliche Lebensdauer: Die Einschätzung, wie lange das Gebäude wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden kann, bevor ein Neubau oder eine umfassende Sanierung erforderlich wird.

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Das Gutachten führt dann zu einer präzisen Restnutzungsdauer der Immobilie, die von den üblichen gesetzlichen Vorgaben abweichen kann.

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5. Umsetzung und Steuerliche Auswirkungen

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Sobald das Gutachten erstellt wurde, kann die verkürzte Nutzungsdauer in der Steuererklärung angegeben werden. Die Abschreibung erfolgt auf Basis der neu ermittelten Restnutzungsdauer, was zu folgenden steuerlichen Auswirkungenführt:

  • Erhöhung der jährlichen Abschreibung: Angenommen, ein Wohngebäude wird statt der regulären 50 Jahre nur noch auf 30 Jahre abgeschrieben, erhöht sich die jährliche Abschreibung von 2% auf ca. 3,33%. Bei einem Gebäude im Wert von 500.000 Euro bedeutet dies, dass statt 10.000 Euro jährlich nun 16.667 Euro abgeschrieben werden können. Dies führt zu einem höheren steuerlichen Abzug und somit einer niedrigeren Steuerlast.

  • Sofortige Anwendung: Die erhöhte Abschreibung gilt ab dem Jahr, in dem das Gutachten erstellt wird, und kann rückwirkend für das aktuelle Steuerjahr angewendet werden.

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6. Beispiele zur Steueroptimierung durch ein Nutzungsdauergutachten

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Beispiel 1: Wohnimmobilie

Sie haben eine ältere Wohnimmobilie für 300.000 Euro (ohne Grundstückskosten) erworben. Nach den Standardregelungen würden Sie das Gebäude mit 2% über 50 Jahre abschreiben, was einer jährlichen Abschreibung von 6.000 Euro entspricht. Durch ein Nutzungsdauergutachten wird jedoch eine Restnutzungsdauer von 25 Jahrenfestgestellt. Somit können Sie 12.000 Euro pro Jahr abschreiben, was zu einer deutlichen Reduzierung Ihrer Steuerlast führt.

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Beispiel 2: Gewerbeimmobilie

Sie erwerben eine Gewerbeimmobilie im Wert von 500.000 Euro. Nach den üblichen Regeln würden Sie diese mit 3% über 33,3 Jahre abschreiben, was einer jährlichen Abschreibung von 15.000 Euro entspricht. Das Nutzungsdauergutachten legt jedoch eine Restnutzungsdauer von nur 15 Jahren fest, was eine Abschreibung von 33.333 Euro pro Jahr ermöglicht. Dadurch reduzieren sich Ihre steuerpflichtigen Einkünfte erheblich.

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7. Wie Sie ein Nutzungsdauergutachten anfordern

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Ein Nutzungsdauergutachten wird von zertifizierten Gutachtern erstellt. Der Ablauf gestaltet sich wie folgt:

  1. Kontaktaufnahme mit einem Sachverständigen: Suchen Sie nach einem zertifizierten Immobiliengutachter, der auf Nutzungsdauergutachten spezialisiert ist.

  2. Besichtigung der Immobilie: Der Gutachter wird das Gebäude vor Ort besichtigen und alle relevanten Informationen sammeln.

  3. Erstellung des Gutachtens: Nach der Bewertung der Immobilie erstellt der Gutachter ein schriftliches Gutachten, das Sie bei Ihrer Steuererklärung verwenden können.

  4. Einreichung bei der Steuererklärung: Das Gutachten dient als Grundlage für die Steuererklärung und wird mit den steuerlich relevanten Unterlagen beim Finanzamt eingereicht.

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8. Fazit

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Ein Nutzungsdauergutachten ist ein leistungsstarkes Instrument zur Steueroptimierung für Immobilieninvestoren. Es ermöglicht es Ihnen, die Abschreibungsdauer Ihrer Immobilie zu verkürzen und dadurch Ihre Steuerlast zu senken. Besonders bei älteren Gebäuden oder Gewerbeimmobilien kann das Gutachten zu erheblichen Steuervorteilen führen. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihre Immobilie steuerlich optimal genutzt wird, sollten Sie die Möglichkeit eines Nutzungsdauergutachtens in Betracht ziehen.

Sprechen Sie im Zweifel mit einem erfahrenen Steuerberater und einem Gutachter, um sicherzustellen, dass alle Schritte korrekt durchgeführt werden.

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Dieser Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick darüber, wie Sie mit einem Nutzungsdauergutachten Ihre Steuern optimieren und gleichzeitig den Wert Ihrer Immobilieninvestition langfristig sichern können.

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*Beachten Sie den Haftungsausschluss im Impressum. Ich biete keine Steuerberatung, keine Anlageberatung und keine Rechtsberatung an.

 

Sascha Englert

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E-Mail: sascha.gerd.englert@gmail.com
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